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Würdiges Gedenken zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Vaihingen/Enz

Bei der Kranzniederlegung

Auf dem Ehrenfriedhof des ehemaligen Konzentrationslagers Vaihingen/Enz gedachten am Sonntag, den 13. April 2025 dreihundert Menschen anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung durch französische Truppen am 7. April 1945 der Opfer schändlicher NS-Verbrechen. Rund 1.500 der insgesamt über 5.000 ohne jede Rechtsgrundlage Deportierten verloren im Glattbachtal ihr Leben. Rainer Mayer, Vorstandssprecher des Trägervereins der Gedenkstätte, durfte einleitend zahlreiche Gäste namentlich begrüßen, darunter Angehörige der zweiten, dritten und vierten Generation von KZ-Opfern aus dem In- und Ausland, Zeitzeugin Wendelgard v. Staden, die höchsten Repräsentanten von Stadt und Landkreis und den Vorsitzenden des Verbundes der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler (VGKN) Marco Brenneisen.

Der Vaihinger OB Uwe Skrypek drückte denn auch seine Freude und Dankbarkeit angesichts der lebendigen Erinnerungskultur vor Ort aus. Landrat Dietmar Allgaier legte den Akzent ausgehend von einem Zitat des Auschwitz-Überlebenden Primo Levi mahnend auf die Gegenwart: „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen.“ Emotionaler Höhepunkt der insgesamt bewegenden Gedenkfeier war die Rede, die der Überlebende Boleslaw Urbanski eigens für diesen Anlass geschrieben hatte. Der Text des knapp 99-jährigen Polen wurde verlesen: Mit drastischen Worten erinnerte er an die „Hölle der deutschen Konzentrationslager“ und rief eindringlich dazu auf, die Erinnerung weiterzugeben. Dazu passte gut das Engagement zweier Schülerinnen des Vaihinger Friedrich-Abel-Gymnasiums – Bildungspartner der Gedenkstätte –, die sich mit ausgewählten Häftlingsbiographien befasst hatten und abschließend die Internationalität der Häftlingszusammensetzung in Vaihingen mittels rund zwei Dutzend Flaggen anschaulich machten.

Hannah Krause (links) und Frieda Becker erinnern beispielhaft an das Schicksal von vier Häftlingen im KZ.
Mit rund 300 Gästen, darunter ca. 17 Angehörige, war die Gedenkfeier sehr gut besucht.

Die Feierlichkeit wurde wie jedes Jahr vom Vaihinger Bläserkreis musikalisch umrahmt.

Im Anschluss kamen viele Besucher und Angehörige noch an die Gedenkstätte, wo bei Kaffee und Kuchen ein Austausch stattfand. Von Seiten der Angehörigen, aber auch von anderen Gästen, gab es dabei immer wieder Lob für die würdevolle Gedenkfeier und das Rahmenprogramm mit dem Vortrag von Dr. Marco Brenneisen über die „Erinnerungskulturen“ an denvesrschiedenen Standorten ehemaliger Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof und an der Kabinettausstellung „Spuren“ im Seminarraum der Gedenkstätte.

Die „zweite Geschichte“ des Konzentrationslagers Vaihingen/Enz
– Vortrag von Dr. Marco Brenneisen am 9. April 2025

Zum Auftakt des Rahmenprogramms rund um die Gedenkfeier zum 80. Jubiläum der Befreiung des KZ Vaihingen/Enz beleuchtete Dr. Marco Brenneisen am 9. April 2025 dessen sogenannte „zweite Geschichte“.

Lesen Sie hier den gesamten Artikel über den Vortrag von Dr. Brenneisen.

zuletzt aktualisiert am 19.04.2025

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Die KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz e.V.

hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Opfer zu ehren, gegen Vorurteile, Ignoranz, Radikalismus und Fanatismus zu arbeiten und die Kontakte zu Überlebenden und ihren Nachkommen aufrecht zu erhalten.

In Gedenkfeiern und durch weitere Aktivitäten versucht sie, die Ereignisse im Glattbachtal im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu halten. Mit dieser Internetpräsenz informiert sie über die Geschehnisse und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Regionalgeschichte im Landkreis Ludwigsburg.

Im Konzentrationslager Vaihingen/Enz

wurden zwischen August 1944 und April 1945 etwa 1700 Menschen durch unmenschliche, erniedrigende und schreckliche Arbeits- und Lebensbedingungen Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes.

Zunächst als Arbeits-, dann als Krankenlager organisatorisch dem Konzentrationslagers Natzweiler im Elsass unterstellt wurden dort etwa 5000 Häftlinge aus über 20 Nationen ganz Europas inhaftiert und der „Vernichtung durch Arbeit“ ausgesetzt bzw. ihren schwersten Krankheiten und der mangelhaften Hygiene und völlig unzureichenden Versorgung überlassen.