60. Jahrestag der Befreiung
Den 60. Jahrestag der Befreiung des Lagers nahm die Stadt Vaihingen zum Anlass ein Treffen der Überlebenden des Lagers zu organisieren. Mehr als 30 ehemalige Häftlinge aus Frankreich, Israel, Kanada, den Niederlanden, Polen, Australien und den USA folgten der Einladung und besuchten mit Angehörigen oder Freunden den Ort, der wohl die schlimmste Zeit ihres Lebens darstellt.
Das Programm für diesen Besuch dokumentierte die vielfältigen Anstrengungen der Stadt und des Vereins KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz e.V., dieses Kapitel zur deutschen Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sondern aufzuarbeiten.
Treffen mit Schülern – offizielle Begrüßung
So kamen bereits am Freitag, dem 15. April, Schülerinnen und Schüler der beiden Gymnasien mit einigen ehemaligen Häftlingen zusammen und ließen sich ihre Erinnerungen an die schreckliche Gefangenschaft im Vaihinger Lager schildern.
Besonders beeindruckte die Tatsache, dass die Besucher keinen Hass gegenüber den heutigen Deutschen empfinden, aber nachdrücklich vor ersten Anzeichen eines neu aufkommenden Nazismus warnen.
Auch bei der offiziellen Begrüßung am Samstag riefen die Redner aus der Reihe der Überlebenden dazu auf, die jüngere Generation die Verbrechen in den Konzentrationslagern nicht vergessen zu lassen und an diesem Wochenende gemeinsam in Freundschaft der Toten und dieser grausamen Ereignisse zu gedenken.
16.04.05: Ausstellung im Stadtarchiv – Eröffnung der Gedenkstätte
Im Anschluss daran wurde die Ausstellung „Verbrechen und Gedenken – Fotos 1945 – 2001″ im Stadtarchiv eröffnet.
Die Ausstellung spannte den Bogen von Bildern ausgemergelter KZ-Insassen, über Fotos von der Baustelle Stoffel, wo die Häftlinge Zwangsarbeit verrichten mussten, bis hin zu späteren Begegnungen in Vaihingen.
Am Nachmittag wurde im Beisein der Überlebenden und unter großem Besucherandrang die fertig gestellte Gedenkstätte mit der Medieninstallation eröffnet.
Gedenkfeier auf dem KZ-Ehrenfriedhof
Den Abschluss des Besuchs bildete am Sonntag, den 17.04.05, die Gedenkfeier auf dem KZ – Ehrenfriedhof, die in ihrer Botschaft Gedenken, Mahnung und Versöhnung vereinigte.
Insbesondere der Versuch, die Toten der Anonymität zu entreißen wurde als wichtig empfunden, um diejenigen zu ehren, die unter schlimmsten Umständen starben und namenlos begraben wurden. So legte jeder Besucher eine Rose an einem Grabstein ab und gedachte in Stille.
Der Verein KZ-Gedenkstätte bedankt sich bei der Stadt Vaihingen, insbesondere bei Herrn Oberbürgermeister i.R. Heinz Kälberer für das Zustandekommen dieses Treffens und bei der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft für die finanzielle Unterstützung.