16.04.2023: Gedenkfeier auf dem KZ-Friedhof stellt den Leidensweg Radomer Juden in den Mittelpunkt

Bei regnerischem Wetter wohnten rund 55 Besucher darunter auch OB Uwe Skrzypek, Alt-OB Gerd Maisch und Zeitzeugin Wendelgard von Staden der diesjährigen Gedenkfeier auf dem KZ-Friedhof bei. In seiner Begrüßungsansprache stellte Vorstandssprecher Rainer Mayer das 51-jährige Engagement des Bläserkreises bei der Abhaltung und Ausgestaltung der Gedenkfeiern an die Opfer des KZ-Vaihingen/Enz heraus. Am 21.11.1972 fand die erste Gedenkfeier – damals initiiert und durchgeführt von der evangelischen Kirche in der Person von Pfarrer Gerhard Benz und eben dem Bläserkreis – statt.

Im Namen der KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz bedankte sich Vorstandssprecher Rainer Mayer für das Durchhaltevermögen in dieser Sache. Wie wichtig dem Bläserkreis dieses Anliegen des Gedenkens ist, zeigt auch die Tatsache, dass der Bläserkreis in der Person seines Leiters Herrn Wolfgang Kapp eine Spende unseres Vereins ablehnte und den zugedachten Betrag für das an der Feier niedergelegte Gesteck verwendet wissen wollte.

In seinem persönlich gehaltenen Grußwort stellte Oberbürgermeister Uwe Skrzypek die Wichtigkeit und Aufrechterhaltung auch der lokalen Gedenkkultur heraus. Er dankte allen – namentlich den ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeitern des Vereins KZ-Gedenkstätte und des Bläserkreis – dafür, über Jahre hinweg diese Arbeit mit Leben zu füllen.  

Der Bläserkreis während der Feier

Bei Regen wohnten ca. 55 Personen der Feier bei

Bei der Ansprache von Vorstandssprecher Rainer Mayer

Die Schülerinnen des FAG Carlotta Schweizer, Sophie Falkenburg und Regina Rehm thematisierten den Leidensweg dreier Radomer Juden

Bei der Niederlegung des Gestecks am Gedenksteins

In stillem Gedenken


Gemeinsam präsentierten die Schülerinnen unserer Kooperationsschule Friedrich-Abel-Gymnasium Vaihingen/Enz Carlotta Schweizer, Sophie Falkenburg und Regina Rehm ausgewählte Passagen von Zeugenaussagen der jüdischen KZ-Häftlinge Jehoshua Glinkiewicz, Joseph Tauber und Isak Chlebowski über ihren Leidensweg von Radom bis zur Befreiung. Alle Opfer kamen über die berüchtigte Rampe von Auschwitz, auf der sie als arbeitsfähig selektiert wurden, letztendlich nach Vaihingen. Sowohl die unmenschliche und erniedrigende Behandlung auf dem Weg nach als auch in Vaihingen wurden thematisiert. Sie stehen stellvertretend für alle Opfergruppen im Lager. Wer die Texte nochmals im Detail nachlesen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu.

Musikalisch umrahmt vom Bläserkreis legten dann die Schülerinnen am Gedenkstein ein Gesteck ab. Mit dem abschließenden Dank an alle, die zum Gelingen der Feier beigetragen hatten und dem Ablegen von Blumen an den Grabsteinen, klang die Feier aus.