Hohe Auszeihnung für LAGG

Alle zwei Jahre verleihen der Landtag von Baden-Württemberg und die israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes die Joseph-Ben-Issachar-Süßkind-Oppenheimer-Auszeichnung an Projekte, die sich gegen Menschenfeindlichkeit und gegen Vorurteile in Wissenschaft und Publizistik einsetzen. Diese Auszeichnung ging dieses Jahr an die Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen Baden-Württemberg (LAGG).

In festlichem Rahmen im Weißen Saal des Neuen Schlosses Stuttgart nahmen Felix Köhler (KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz e.V.), Andrea Dettling (Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen e.V.), Thomas Stöckle (Gedenkstätte Grafeneck) und Dr. Martin Ulmer (Geschichtswerkstatt Tübingen e.V.) als Vertreter:innen des Sprecherrats der LAGG die Würdigung entgegen. Mit der Auszeichnung wird das lange Wirken der vielen bürgerschaftlich getragenen Gedenkstätten im Land geehrt, die einen wichtigen Teil zur Demokratiebildung beitragen.

„Die Gedenkstättenlandschaft in Baden-Württemberg ist dezentral, vielfältig, unterschiedlich und farbenfroh und nicht zuletzt sehr groß: ihre Zahl ist in den letzten Jahrzehnten von unter 30 bei Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft auf heute über 80 angewachsen.“ formulieren es die Vertreter:innen des Sprecherrats in ihrer Dankesrede. Passend zum 30-jährigen Jubiläum der LAGG in diesem Jahr würdigt die Joseph-Süß-Oppenheimer-Auszeichnung das Engagement der LAGG und ihrer Mitglieder für eine lebendige Erinnerungskultur– und wird zugleich ein Auftrag formuliert, diese Arbeit entschlossen fortzuführen.

„In Zeiten, in denen die Gedenkstätten zunehmend von Argwohn, Vandalismus und sogar Anfeindungen betroffen sind, will ich glasklar sagen: bei allen sonstigen Meinungsverschiedenheiten stehen die Landtagsfraktion Grüne, CDU, SPD und FDP/DVP wie eine Eins felsenfest zusammen und hinter der Gedenkstättenarbeit in Baden-Württemberg“, betont die Landtagspräsidentin Mutherem Aras in ihrem Grußwort. Die Laudatio für die LAGG hielt Dr. Thomas Lutz, ehemaliger Leiter des Gedenkstättenreferats der Topografie des Terrors. Neben der LAGG wurde auch Rawan Osman ausgezeichnet, die als Bildungsreferentin und Brückenbauerin zwischen jüdischen und muslimischen Gemeinden wirkt und für ihre interreligiöse Verständigungsarbeit geehrt wurde.