Gedenkfeier am 7. April – exakt am 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Vaihingen/Enz
Rund 70 Besucher und Besucherinnen wohnten bei sonnigem Wetter der diesjährigen Gedenkfeier bei, die genau am 79. Jahrestag der Befreiung des KZ-Vaihingen/Enz am Sonntag, den 7. April auf dem KZ-Ehrenfriedhof stattfand. Zunächst begrüßte Vorstandssprecher Rainer Mayer die Anwesenden, darunter auch OB Uwe Skrzypek und Zeitzeugin Wendelgard von Staden. In seiner Einleitung führte er aus, wie wichtig das Gedenken an den Jahrestagen schon seither gewesen war, indem er auf die erste offizielle Einladung der Stadt Vaihingen/Enz an ehemalige Insassen des Lagers im Jahr 1985 und an das größte Treffen ehemaliger Häftlinge im Jahr 2005 am 60. Jahrestag der Befreiung mit rund 30 Teilnehmern aus aller Welt erinnerte. In seinem Grußwort dankte OB Uwe Skrzypek zum einen für die fortwährende Erinnerungsarbeit, die der Verein KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz seit Jahren leistet und wies zum anderen auf die Unantastbarkeit der Menschenwürde, die unserem Grundgesetz zu Grunde liegt, hin.
In ihren Vorträgen sprachen dann der Schüler Edwin Scheffler und die Neuntklässlerinnen Laura Pfänder und Sarah Häberle von unserer Partnerschule – dem Friedrich-Abel-Gymnasium – über die Geschichte des Lagers und die Geschichte des Friedhofs. Auch das Opferschicksal Mendel Gutts thematisierten sie eindrücklich. Die Kerngedanken, weshalb man sich auf dem Friedhof heute zur Gedenkfeier versammelt hat, fasste Laura Pfänder wie folgt zusammen:
„Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist antisemitisches, rassistisches, homophobes, frauenfeindliches und anderes menschenfeindliches Gedankengut und Verhalten nicht verschwunden. Zeitzeugen des Holocaust werden immer älter und weniger, damit wird die Bedeutung von Gedenkstätten und Gedenktagen zur Erinnerung größer. Die Erinnerung muss wachgehalten werden und ist ein wichtiger Teil dessen, dass wir gegen demokratiefeindliche Strömungen und Handlungen eintreten. Gedenktage sollten also keine leeren Bekenntnisrituale sein, sondern neben dem symbolischen Charakter auch Anlässe für eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bieten.“
Dann erfolgte die Kranzniederlegung und abschließend konnten die Besucher und Besucherinnen eine bereit gestellte Blume an einem Grab ihrer Wahl zum Gedenken ablegen.
An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich beim Bläserkreis Vaihingen/Enz unter der Leitung von Wolfgang Kapp für die musikalische Umrahmung und dem Schüler und den Schülerinnen für die inhaltliche Ausgestaltung. Dies geschah unter maßgeblicher Anleitung von Hedi Seibt, Günter Baumgärtner und Annkathrin Staiber vom Verein KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz. Auch dafür ein herzliches Dankeschön!