Informationstafel zum KZ Vaihingen/Enz am neuen Radweg an der ehemaligen WEG-Trasse
Unweit der KZ-Gedenkstätte an der einstmaligen Trasse der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG), die jüngst zum Radweg umgebaut und am 8. Oktober 2020 offiziell eingeweiht wurde, ist eine Erinnerungstafel, die über das KZ-Vaihingen/Enz und an die grausamen Ereignisse, die in unmittelbarer Nähe geschehen sind, informiert, aufgestellt worden. Sie entstand in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Vaihingen/Enz, dem Gedenkstättenverein und den Bodendenkmalpflegern des Landesdenkmalamtes.
Ab der zweiten Phase des Lagers, also ab Ende Oktober bzw. Anfang November 1944, wurden in mindestens 25 Transporten bis Anfang März 1945 über 2400 kranke Gefangene aus umliegenden Lagern – alles Außenlager des elsässischen Konzentrationslagers Natzweiler – nach Vaihingen verlegt. Diese kamen genau an diesem Haltepunkt an, der natürlich keine offizielle Bahnstation war, wohl aber die einzige, einigermaßen ebene Fläche, um schwerstkranke und erschöpfte Häftlinge aus den Waggons zu entladen und über einen Abhang hinunter in die eisigen Baracken des Lagers zu bringen.
Es gab extra verlegte Feldgleise für Loren, in denen die Schwerstkranken ins Lager gekarrt wurden. „Einmal haben sie über eine Lore mit Kranken die Kontrolle verloren“, so Dr. Scheck, der gemeinsam mit Vorstandssprecher Bernd Freckmann für unseren Verein die Tafel mitgestaltet hat. Die Häftlinge starben noch vor Ankunft im Lager.
Der Gedenkstättenverein erhofft sich durch die Aufstellung der Tafel mehr neugierige Besucher, die z.B. sonntags die Gedenkstätte aufsuchen, um mehr über diesen historischen Ort zu erfahren.
Hier kann die Informationstafel eingesehen werden: Radwegtafel_Endfassung